Noch vor wenigen Jahren galten Mobilfunktarife mit unbegrenztem Datenvolumen als exklusive Angebote für Power-User und Geschäftsleute. Heute sind sie längst im Massenmarkt angekommen – mit Preisen, die sich drastisch verändert haben. Die Entwicklung der Unlimited-Tarife in Deutschland zeigt, wie technologische Fortschritte, Wettbewerb und Nutzerverhalten die Preisgestaltung beeinflusst haben
Als die ersten echten Unlimited-Flat in Deutschland eingeführt wurden – etwa durch die Telekom mit dem MagentaMobil XL – lagen die monatlichen Kosten bei rund 95 €. Diese Tarife boten zwar unbegrenztes Datenvolumen, waren aber oft mit langen Vertragslaufzeiten und hohen Einstiegskosten verbunden. Zudem war die Nutzung im EU-Ausland stark eingeschränkt, und die Geschwindigkeit lag meist bei maximal 300 Mbit/s – was damals als High-End galt. Die Zielgruppe war klar: Geschäftsreisende, digitale Nomaden und Nutzer, die ihren Mobilfunktarif als DSL-Ersatz verwendeten.
Lange Zeit am billigsten: Vodafone GigaMobil XL
Mit dem Markteintritt von O2, freenet FUNK und später auch Discountern wie ALDI Talk und LIDL Connect begann ein echter Preiswettbewerb. Anbieter wie MegaSIM und freenet FUNK boten Unlimited-Tarife bereits ab 19,99 € an – allerdings mit reduzierter Geschwindigkeit (z. B. 15 Mbit/s) und teils eingeschränktem Roaming.
Die Telekom reagierte mit flexibleren Modellen wie dem MagentaMobil XL Flex, der monatlich kündbar ist und inzwischen für 84,95 € erhältlich ist. Vodafone zog mit dem CallYa Black nach – einem Prepaid-Tarif mit echter Unlimited-Option für rund 86,48 € pro Monat.
Tabelle: Preisentwicklung ausgewählter Unlimited-Tarife
Jahr | Anbieter | Tarifname | Preis/Monat | Geschwindigkeit | Besonderheiten |
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2018 | Telekom | MagentaMobil XL | 94,95 € | bis 300 Mbit/s | Vertragsbindung, kein EU-Roaming |
2020 | O2 | Unlimited Max | 49,99 € | bis 300 Mbit/s | Flexibel, inkl. EU-Roaming |
2022 | freenet FUNK | Unlimited Daily | 0,99 €/Tag | bis 225 Mbit/s | Tagesbasierter Tarif |
2024 | ALDI Talk | Unlimited On Demand | 19,99 € | bis 150 Mbit/s | Nachbuchung per App, Prepaid |
2025 | LIDL Connect | Unlimited on Demand L | 19,99 € | bis 150 Mbit/s | 80 GB Startvolumen, gratis Nachbuchung |
2025 | Mega SIM | Unlimited Smart | 19,99 € | bis 15 Mbit/s | Lebenslanger Rabatt, monatlich kündbar |
Ein wesentlicher Faktor für die sinkenden Preise ist die Einführung von 5G. Die neue Netzgeneration erlaubt eine effizientere Nutzung der Bandbreite und senkt die Kosten pro übertragenem Gigabyte. Gleichzeitig haben Anbieter ihre Infrastruktur ausgebaut, was die Netzlast besser verteilt und die Kosten für einzelne Nutzer reduziert.
Discounter als Gamechanger
Mit dem Einstieg von ALDI Talk und LIDL Connect in den Unlimited-Markt wurde das Segment endgültig demokratisiert. Die neuen „On Demand“-Tarife bieten ein Startvolumen (z. B. 80 GB) und erlauben das kostenlose Nachbuchen von 1-GB-Paketen – ein cleveres Modell, das echte Unlimited-Nutzung ermöglicht, aber die Netzlast kontrolliert. Nach wie vor ist aber umstritten, ob Angebote mit Nachbuchen wirklich unbegrenzt sind. Viele Verbrauchern suchen daher eher nach Angebote ohne Nachbuchen.
Diese Tarife sind monatlich kündbar, Prepaid-basiert und bieten 5G-Zugang – und das zu Preisen unter 20 €.
Unbegrenzte Allnet Flat im Überblick

Unbegrenzte Flat gibt es mittlerweile in allen Netzen und Power-Nutzer, die unlimitiert Surfen wollen haben damit inzwischen die Auswahl zwischen mehreren Anbietern und natürlich unterschiedlichen Preisen:
Roaming und Fair Use: Grenzen der Freiheit
Trotz unbegrenztem Datenvolumen im Inland gelten im EU-Ausland oft Fair-Use-Grenzen. Telekom erlaubt z. B. 93 GB im EU-Roaming, Vodafone 87 GB. Danach wird gedrosselt oder es fallen Zusatzkosten an. Für Vielreisende bleibt das ein Nachteil gegenüber klassischen DSL-Verträgen mit VPN-Nutzung.
Unlimited ist nicht gleich Unlimited
Die Preisentwicklung zeigt: Unlimited-Tarife sind heute für fast jeden erschwinglich. Doch Nutzer sollten genau hinschauen:
- Geschwindigkeit variiert stark – von 5 Mbit/s bis 300 Mbit/s
- Roaming ist oft begrenzt
- Nachbuchungsmodelle wie bei LIDL und ALDI sind clever, aber nicht ganz „unbegrenzt“
Wer viel streamt, arbeitet oder unterwegs online ist, profitiert heute von einem Markt, der einst Luxus war – und nun zur Massenlösung geworden ist.
Allnet Flat nach Mobilfunk Netz im Überblick
Die Vor-und Nachteile der einzelnen Netze und was es zu Allnet Flatrates bei den verschiedenen Anbietern zu beachten gibt, haben wir hier zusammengestellt:
- Allnet Flat im Netz der Telekom: D1 Allnet
- Allnet Flat im Netz von Vodafone: Vodafone Allnet
- Allnet Flat im Netz von O2: O2 Allnet

Ich beschäftige mich bereits seit 2006 mit dem Thema Telekommunikation und Mobilfunk auf dem deutschen Markt. Meine Spezialgebiete sind dabei die mobilen Datentarife, Prepaid-Karten und die Angebote der Handy-Discounter (insbesondere die Allnet-Flatrates). Besonders bei den Allnet Flat hat sich der Markt dabei deutlich weiter entwickelt und es ergibt sich fast täglich etwas Neues, über das ich schreiben kann. Man findet mich dazu inzwischen auf mehreren Portalen – so kann ich recht unabhängig von Plattform und Anbieter über das Thema Allnetflat berichten. Darüber hinaus berate ich mittlerweile auch Firmen und Unternehmen im Telco-Bereich und stehe als Experte für Radio, Film und Fernsehen zur Verfügung. Bei Fragen und Anmerkungen stehe ich im Kommentarbereich gerne zur Verfügung. Mehr Details zu mir und meinem Hintergrund gibt es hier: Wer schreibt hier?