Allnet Flat – Geschichte, Entwicklung und der aktuelle Stand – Schon in den 90er Jahren war es möglich über Handys im Internet zu surfen. Das war sehr kostspielig und auch sehr langsam. Denn die Datengeschwindigkeit betrug damals nur 50 kbit/s. Daher nutzte man sein Handy zu diesem Zeitpunkt meistens zum Telefonieren. Ungefähr 2007 hatten sich Handys beziehungsweise Smartphones schon längst in unserer Gesellschaft etabliert. Die Nutzung dieser Geräte wurde durch die hohen Kosten jedoch etwas erschwert. Meist handelte es sich bei den Tarifen, die man zum Telefonieren nutzte, nämlich nur um Prepaidtarife. Das machte Telefonieren sehr teuer. Ein Grundpreis von 49 Cent pro Minute war keine Seltenheit. Das ärgerte viele Nutzer, denn es war teuer, unflexibel und man konnte die Kosten schlecht kontrollieren.
Um sich an die Bedürfnisse der Kunden anzupassen, wurden verschiedenen Flatrates eingeführt. Zunächst musst der Kunde sich jedoch zwischen einzelnen Netzen entscheiden, denn es wurden Flatrates für einzelne Netze eingeführt. So konnten sich Kunden zum Beispiel zwischen Festnetz-Flatrates oder Netzinternen-Flatrates entscheiden. Entstanden ist die Allnet-Flat dann, um Telefonieren in alle Netze möglich zu machen. Anfangs kosteten diese Allnet-Flats aber monatlich zwischen 70 und 100 Euro. Und von diesem Geld konnte man dann wirklich nur Telefonieren. In diesem Preis war kein SMS oder Internet enthalten. 2010 stieg langsam die Anzahl der Anbieter und die ersten Discountanbieter kamen auf den Markt. So entstanden die ersten Allnet-Flats, die monatlich nur noch 30 Euro kosteten.
Nun wurde auch mobiles Internet immer wichtiger für die Nutzung von Handys, da Smartphones den Markt eroberten. Um die Nachfrage nach mobilen Daten zu decken, wurden nun auch Internet-Flats mit in die Handytarife genommen. Auch das Netz zur Übertragung von Internet wurde immer weiter ausgebaut und mit besseren Technologien erneuert um möglichst schnelles Internet zu gewährleisten. So entstand zunächst mit Beginn der Smartphones der UMTS Standard. Dieser konnte bereits mit 7,2 Mbit/s eine mobile Datenübertragung gewährleisten und wird auch noch heute als Standard flächendeckend angeboten. Als das Internet dann in die Flatrates integriert wurde, wurde UMTS zu HSDPA weiterentwickelt. Dieses schaffte eine Übertragung von 14,4 Mbit/s. Danach folgten HSPA+ mit 21 Mbit/s und Dual Cell mit 42,2 Mbit/s. Nun sind wir in der vierten Generation des Internets. LTE wird seit 2011 ausgebaut und hat eine Datengeschwindigkeit von mindestens 50 Mbit/s, die schnellsten Anbieter liegen mittlerweile bei 500MBit/s.
Manche Anbieter haben in den letzten Jahren auch angefangen eine SMS-Flatrate in die Tarife zu integrieren, auch wenn diese immer mehr von der Bildfläche verschwindet. So entstand die Allnet-Flat, die wir heute kennen. Ein Handytarif, der uns eine Flatrate in sowohl Internet, Telefonie als auch SMS ermöglicht.
Inhaltsverzeichnis
Die aktuellen Allnet Flat auf dem deutschen Markt
Zum Start des Mobilfunks gab es mit A-Netz, B-Netz und C-Netz noch analoge Netze, die teilweise auch noch handvermittelt wurden. Heute sind nur noch die digitalen D-Netze und E-Netze im Einsatz, wobei die Zuordnungen kaum noch eine Rolle spielt. Bei einigen Discounter wird aber noch von D-Netz Qualität gesprochen. Damit sind dann D-Netz Allnet Flat gemeint, die entweder Flat im D1 Netz der Telekom oder D2 Netz Angebote im Vodafone Netz sind. E-Netz Angebote wären O2 Netz Allnet Flat, das ist aber kaum noch gebräuchlich.
So unterscheiden sich die einzelnen Allnet-Flats
- Allnet Flat mit 1GB Volumen im Vergleich
- Allnet Flat mit 3GB Datenvolumen im Vergleich
- Allnet Flat mit 5GB Datenvolumen im Vergleich
- Allnet Flat mit 10GB Datenvolumen im Vergleich
- Allnet Flat mit 20GB im Überblick
- Allnet Flat mit 30GB
- Allnet Flat mit unbegrenztem Datenvolumen
Heute unterscheiden sich die Flatrates je nach Datenvolumen, Datengeschwindigkeit und der Tatsache, ob SMS inklusive sind. Bei der Telefonie-Flat unterscheiden sich die Angebote meist nicht mehr. Andere Unterscheidungsfaktoren anhand man die für sich passende Allnet-Flat suchen kann sind zum Beispiel kostenloses Abrufen der Mobilbox, eine zusätzliche Festnetznummer und der Anschlusspreis.
Der ausschlaggebendste Punkt ist jedoch für die meisten das Datenvolumen und die Datengeschwindigkeit. UTMS ist immer noch der am häufigsten genutzte Standard, besonders da einige Smartphones, besonders wenn sie ein paar Jahre alt sind, noch nicht LTE fähig sind. Seit 2012 kann man jedoch schon Tarife mit LTE buchen. Seitdem haben viele Anbieter ihre Tarife auf LTE geupgradet, da viele Kunden bereit sind für schnelleres Internet mehr zu bezahlen. Auch die Datenvolumen werden immer größer. Denn nur das im Tarif enthaltene Datenvolumen kann mit dem Highspeedinternet verbraucht werden. Nach Aufbrauchen des Datenvolumens wird auf den GPRS-Standard gedrosselt.
Allnet-Flats ohne LTE und Allnet-Flats mit LTE
In den letzten 10 Jahren hat sich der Markt für Allnet Flat mit LTE deutlich entwickelt. Zum Start von LTE/4G gab es diese Technik vor allem bei den Netzbetreibern und deren originalen Tarifen. Danach wurde aber der Zugang zu LTE deutlich ausgeweitet und mittlerweile haben fast alle Allnet Flat und Handytarife auf dem Markt Zugang zu LTE.
Allerdings sind die maximalen Geschwindigkeiten nach wie vor höchst unterschiedlich. Bei den Netzbetreibern (also den Telekom Allnet Flat, den Vodafone RED Angebote und den O2 Free Allnet Flat) findet man in der Regel den jeweils maximal möglichen Speed, den das Handynetz unterstützt. Bei Drittanbietern sind die Verträge dagegen deutlich langsamer und liegen im Bereich von 25 bis 50MBit/s (LTE25 bis 50). In der Praxis gibt es also weiterhin die Trennung zwischen den verschiedenen Bereichen.
Video: Heino wirbt für Allnet Flat
Maximale LTE Leistung erhält man aktuell jedoch nur im Netz von Vodafone und der Telekom. Daher stechen diese Tarif besonders mit hohem Datenvolumen, ihrer Qualität in der Netzabdeckung und der Geschwindigkeit hervor. Herausstellen kann man aktuell die Tarife von Vodafone, denn diese bieten eine Datengeschwindigkeit von bis zu 500 Mbit/s. So gibt es zum Beispiel zur Zeit den Red S Tarif von Vodafone. Dieser umfasst eigentlich 2 GB Datenvolumen. Im Moment verdoppelt Vodafone sogar die Datenmenge und man bekommt bei diesem Tarif 4 GB. Die Mindestlaufzeit dieses Vertrags liegt bei 24 Monaten und die Kosten bei 31,49 Euro pro Monat. Außerdem sind Telefonie- und SMS-Flats enthalten.
Günstiger ist zum Beispiel der Vodafone CallYa Smartphone Allnet-Flat Tarif. Dieser hat ebenfalls eine Datengeschwindigkeit von 500 Mbit/s. Der Tarif enthält 2,5 GB Datenvolumen und ebenfalls SMS- und Telefonieflat. Für diese Allnet-Flat im LTE Netz bezahlt man aber nur noch 22,50 Euro monatlich und man hat keine Mindestvertragsdauer.
Neben dem Speed sind mittlerweile auch andere Funktionen wichtig geworden. So ist VoLTE (also Gespräche über 4G) mittlerweile ein wichtige Funktion, denn sonst müssen die Handys bei Gesprächen immer ins 3G Netz zurück wechseln. Leider gibt es aber nach wie vor in den Netze von Vodafone und Telekom viele Allnet Flat ohne VoLTE – hier sollte man also genau hinschauen, welche Techniken der eigenen Anbieter unterstützt und ob man eine VoLTE Flat hat.
In 2019 wurden dann auch die ersten Allnet Flat mit 5G auf den Markt gebracht. Man findet die entsprechenden Tarife sowohl bei der Telekom als auch bei Vodafone. Mit diesen Handy Flatrates kann man das 5G Netz des jeweiligen Netzbetreibers kostenlos mit nutzen und surft dann nochmal deutlich schneller als mit 4G/LTE. Mittlerweile gibt es 5G in allen Netzen und man kann daher auch bei O2 mit 5G Speed surfen (beispielsweise direkt mit einer O2 Flat oder den 1&1 Flatrates)
Weitere Prepaid Allnet Flat auf dem deutschen Markt
Prepaid Allnet Flat sind interessante Angebote mit kurzen Laufzeiten und für alle Verbraucher spannend, die Kostenkontrolle und hohe Flexibilität möchten.
Allnet Flat mit eSIM: seit 2018 auf den Markt
Eine neue technische Entwicklung im Mobilfunk-Bereich sind fest verbaute Simkarten, sogenannte eSIM. Diese gibt es mittlerweile in einigen Handys und man kann die Tarifdaten dann direkt auf die eSIM laden, ohne das man eine herkömmliche Simkarte bräuchte.
Es gibt dazu passend auch bereits die ersten eSIM Allnet Flat auf dem deutschen Markt, die man mit diesen Geräten nutzen kann. Die Netzbetreiber und einige größere Anbieter haben ihre Tarife entsprechend umgestellt und mit Simquadrat gibt es auch einen Prepaid eSIM Anbieter. Man kann davon ausgehen, das zukünftig immer mehr Anbieter ihre Tarif auch als eSIM Anegebote zur Verfügung stellen werden.
Unbegrenzte Allnet Flat
Mobilfunk-Tarife ohne Datenlimit gibt es bereits seit 2010, allerdings waren sie noch recht teuer und lagen oft preislich bei deutlich über 100 Euro. Ab 2018 sanken die Preise dann langsam ab und O2 stellte ab 2020 die unbegrenzten Flat für teilweise deutlich unter 50 Euro zur Verfügung (allerdings nicht mehr mit Highspeed). Die ersten Discounter nutzen mittlerweile auch diese Angebote für eigene Deals, so dass die Preise für die unbegrenzten Flat immer weiter absinken – nach wie vor sind diese Handy Flatrates aber die teuersten Angebote, die man in Deutschland bekommen kann.
Unbegrenzte Allnet Flat im Überblick
Unbegrenzte Flat gibt es mittlerweile in allen Netzen und Power-Nutzer, die unlimitiert Surfen wollen haben damit inzwischen die Auswahl zwischen mehreren Anbietern und natürlich unterschiedlichen Preisen:
Seit 2019: die ersten 5G Flat auf dem Markt
5G Flat wurden durch den Start der 5G Netze in Deutschland möglich und die Telekom war hier sehr schnell. Bereits am 3. Juli 2019 stellte das Unternehmen die ersten Angebote mit 5G vor, wobei die Flat das 5G mangels Netzausbau noch nicht nutzen konnten. Mit dem Start der ersten 5G Netzbereiche waren diese Flat dann aber auch 5G-tauglich.
Die Telekom schrieb damals zum Start der erste 5G Flat in Deutschland:
Für alle, die von Beginn an bei 5G dabei sein wollen, bietet die Telekom als erster Anbieter in Deutschland 5G-Geräte mit passenden Tarifen an.
Das erste 5G-Smartphone der Telekom ist das Samsung Galaxy S10 5G. Das Gerät ist ab sofort in den Telekom Shops verfügbar. Das S10 5G kostet im Tarif Magenta Mobil XL Special 899,95 Euro. Auf Wunsch können Kunden ihr altes Smartphone für 200 Euro in Zahlung geben. Zusätzlich lobt die Telekom noch einem Frühstarter-Vorteil in Höhe von 100 Euro aus. Der neue Unlimited Tarif bietet für 84,95 Euro im Monat unbegrenztes Surfen. Kunden nutzen das LTE-Netz der Telekom und zukünftig 5G. Die Freischaltung für 5G erfolgt automatisch.
Der HTC 5G Hub funktioniert wie ein tragbarer Hotspot und kann bis zu 20 Geräte parallel mit dem Netz verbinden. Er bietet schnelle Daten – zukünftig auch über 5G. Die typische Spitzengeschwindigkeit pro Anwender ist je nach verwendeter Technik bis zu 1GBit/s. Mit einem Android-Betriebssystem ausgestattet, bietet der Hub auch eine Vielzahl mobiler Anwendungen. Das HTC Gerät kostet 555,55 Euro im Tarif Magenta Mobil Speedbox XL und ist ab sofort erhältlich. Dieser neue Tarif ist der erste reine Datentarif mit unbegrenztem Datenvolumen, zukünftig auch für 5G. Der Tarif kostet 74,95 Euro im Monat.
Nach wie vor bietet die Telekom alle D1 MagentaMobil Allnet Flat mit kostenlosem 5G an.
Wie geht es weiter bei den Allnet Flat auf dem deutschen Markt?
„Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. “ hat wohl Karl Valentin mal gesagt, daher ist es natürlich auch bei Allnetflat nicht einfach, in die Zukunft zu schauen. Es gibt aber bereits einige Ansätze, die zukünftig interessant werden können. Zum Beispiel gehen Anbieter dazu über, den dem Zugang zum Internet auch den Zugang zu Inhalte zu verkaufen. Das könnte bedeuten, dass man zukünftig bei Allnet Flat auch ein Musik-Streming mit nutzen kann oder TV Inhalte wie Netflix und Co gleich selbstverständlich mit enthalten sind.
Auch die neuen RCS Technik für kostenlose Chats (als Nachfolger der SMS) könnte zukünftig bei immer mehr Allnet Flat mit enthalten sein.
Ein dritter Punkt: die Netzbetreiber arbeiten teilweise bereits schon bei grauen Flecken zusammen. Vielleicht weitet sich diese Zusammenarbeit aus und man kann mit einer Allnet Flat gleich zwei oder mehr Netze nutzen, je nachdem, welcher Anbieter vor Ort den meisten Speed und die beste Verbindung hat.
Video: die 1&1 Allnet Flat
Ich beschäftige mich bereits seit 2006 mit dem Thema Telekommunikation und Mobilfunk auf dem deutschen Markt. Meine Spezialgebiete sind dabei die mobilen Datentarife, Prepaid-Karten und die Angebote der Handy-Discounter (insbesondere die Allnet-Flatrates). Besonders bei den Allnet Flat hat sich der Markt dabei deutlich weiter entwickelt und es ergibt sich fast täglich etwas Neues, über das ich schreiben kann. Man findet mich dazu inzwischen auf mehreren Portalen – so kann ich recht unabhängig von Plattform und Anbieter über das Thema Allnetflat berichten. Darüber hinaus berate ich mittlerweile auch Firmen und Unternehmen im Telco-Bereich und stehe als Experte für Radio, Film und Fernsehen zur Verfügung. Bei Fragen und Anmerkungen stehe ich im Kommentarbereich gerne zur Verfügung. Mehr Details zu mir und meinem Hintergrund gibt es hier: Wer schreibt hier?